Freitag, 16. März 2012

Geister der Vergangenheit

Es hat keinen Zweck. Frida kann die Bilder nicht ausblenden. Immer wieder kommen sie, sobald sie an Molly denkt, und diesmal, als sie plötzlich da steht, mit voller Wucht. Bilder von Molly als Baby, als Kleinkind, als junge Frau. Und immer wieder: Molly mit Tom.

"Wenn der wüsste", denkt Frida. Wahrscheinlich würde er sie sanft in die Seite boxen, lachen und sagen "Die Geister der Vergangenheit muss man manchmal auch einfach ruhen lassen." Frida schnaubt. Leicht gesagt, wenn dieser Geist in Fleisch und Blut mit Wallemähne und Wollmütze ein paar hundert Meter entfernt an der Bushaltestelle steht.

Egal jetzt. Frida zählt leise bis zehn und richtet sich auf. So hat sie sich das Wiedersehen nicht vorgestellt. Aber was muss, das muss. Außerdem hat sie keine Lust, ewig in diesem Hauseingang zu kauern. Und überhaupt, sie ist schließlich verabredet.

Entschlossen geht sie los.

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